Schwere Verstöße führen zu Sperren für 14 Anbieter
Die Glücksspielbehörde Spaniens (Dirección General de Ordenación del Juego) hat im ersten Quartal dieses Jahres insgesamt 30 Online-Glücksspielanbieter mit Sanktionen belegt. Diese Information wurde vom Verbraucherschutzministerium Spaniens in dieser Woche veröffentlicht.
Die Gesamtsumme der verhängten Geldstrafen beläuft sich auf 71,4 Millionen Euro, wie das Verbraucherschutzministerium bekannt gab. Die betroffenen Glücksspiel-Unternehmen und die genauen Gründe für die Sanktionen wurden in einer Liste veröffentlicht.
Von den 30 sanktionierten Anbietern wurden 15 für besonders schwere Verstöße bestraft. Infolgedessen wurden 14 dieser Anbieter für einen Zeitraum von zwei Jahren gesperrt.
Seit 2021 wurden in Spanien insgesamt Strafen in Höhe von 252 Millionen Euro gegen Online-Glücksspielanbieter verhängt.
Unklare Differenzierung sorgt für Kontroversen
Einige der sanktionierten Anbieter kritisierten, dass das Verbraucherschutzministerium in seiner Mitteilung keinen Unterschied zwischen legalen und illegalen Anbietern mache. Viele der sanktionierten Unternehmen, die in der DGOJ-Liste aufgeführt sind, besitzen tatsächlich keine Lizenz in Spanien. Die Kritiker argumentieren, dass die Vermischung von legalen Anbietern mit geringfügigen Verstößen und illegalen Anbietern einen Angriff auf den privaten Glücksspielsektor darstelle.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation im Laufe des Jahres 2023 entwickeln wird. Die Branche verfolgt gespannt die politische Entwicklung, da ein Wechsel des Verbraucherschutzministers bevorsteht.
Der amtierende Minister, Alberto Garzón, der für eine kritische Haltung gegenüber der Glücksspielbranche bekannt ist, hat bereits im Sommer angekündigt, nicht erneut für das Amt zur Verfügung zu stehen. Während seiner Amtszeit wurden die Vorschriften für die Branche verschärft, obwohl das Online-Glücksspiel in Spanien bereits als gut reguliert galt und niedrige Raten von Spielsucht verzeichnet wurden.
Es bleibt abzuwarten, ob die Online-Glücksspielbranche im nächsten Jahr mit neuen Restriktionen konfrontiert sein wird oder ob die Regierung möglicherweise die Zügel lockern wird.