2023 wuchs der Glücksspielmarkt in Österreich laut des Marktforschungsinstituts Branchenradar um 1,7 %. Die Bruttospielerträge stiegen dabei auf ca. 2,11 Milliarden Euro. Dabei gibt es unterschiedliche Entwicklungen in den verschiedenen Bereichen: Beispielsweise verzeichneten landbasierte Spielbanken deutliche Zuwächse, während das Online-Glücksspiel nur leicht zulegen konnte. Lotterien hingegen verzeichneten sogar einen Rückgang der Erträge.
Landbasierte Spielhallen im Plus
Besonders die in Österreich ansässigen Spielbanken steigerten ihre Spielerträge um fast 16 % auf über 300 Millionen Euro. Der Grund dafür könnte der boomende Tourismus sein. Besonders das Live-Spiel wie Roulette, Blackjack und ähnliche Spielarten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
Online-Glücksspiel hängt hinterher
Das Online-Glücksspiel wuchs nur um 3 % auf rund 430 Millionen Euro. Der einzige staatlich lizenzierte Anbieter win2day ist dabei der einzige mit steigenden Zahlen. EU-lizenzierte Anbieter mussten dagegen negative Zahlen verkraften. Das Marktforschungsinstitut konnte diese Zahlen ermitteln, da auch die EU-lizenzierten Anbieter in Österreich Steuern bezahlen und daher ihre Zahlen in die Analyse einfließen.
Auch die Lotterien straucheln
Die Erträge der österreichischen Lotterien sanken um 2,6 % auf rund 680 Millionen Euro. Die schlechten Zahlen resultieren sowohl aus geringeren Einnahmen als auch aus höheren Gewinnauszahlungen. Trotzdem gehören die Lotterien bis heute zu den wichtigsten Glücksspielstandbeinen Österreichs.
Automatenspiele und Sportwetten stagnieren
Das Automatenspiel stagnierte mit rund 313 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Das Gleiche gilt für die Sportwetten. Allerdings dürften dieses Jahr bessere Zahlen zu erwarten sein, da durch die EM ein Anstieg der Sportwetten vermutet wird.
Fachleute fordern Mehrlizenzmodell
Zwar zahlen EU-Casinos Steuern, jedoch haben sie keine Konzessionen in Österreich. Die Vereinigung für Wetten und Glücksspiel fordert daher ein Ende des Zwiespalts und der umstrittenen Exklusivlizenz des österreichischen Staates. Kritik kommt auch von großen Playern im Glücksspielmarkt wie Entain, die die derzeitige Praxis als überholt ansehen.
Nur lizenzierte Anbieter und Anbieter ohne Konzession spielen eine große Rolle im österreichischen Glücksspielmarkt und tragen durch ihre Steuerzahlungen zur Analyse bei. Diese Unternehmen sind international tätig und bieten ihre Spiele auch in anderen Ländern an. Daher fordern immer mehr Fachleute eine Vereinheitlichung des österreichischen Marktes und die Einführung eines Mehrlizenzmodells.